Goju-Ryu Karate | Seibukan e.V.

Ist Karate gut für Kinder?
Ja, auch wenn es wie ein Widerspruch klingt!

Ihr werdet Euch jetzt eventuell fragen, wieso Karate gut sein sollte für Kinder... Kinder sollten ja von Brutalität und Aggression fern gehalten werden!

Ja, das stimmt!

Was erwartet Kinder eigentlich beim Karate-Training?

Karate hat sich in den letzten 20 Jahren ganz entscheidend verändert. Der früher im Voll- oder Semikontakt ausgeführte Kampfsport entwickelte sich aus der asiatischen Kampfkunst Karate. Er ähnelte dem heutigen Kickboxen mehr als dem heutigen Karate.

Die allgemeine Entwicklung zu immer besseren Trainingsmethoden in allen Sportarten hat sich auch auf Karate ausgebreitet. Karate wurde noch mehr als Sport gesehen, in dem Verletzungen durch sportliche Ziele und klare Regeln vermieden werden konnten. Mit dem Ziel, eine Olympischen Sportart zu werden, musste das Verletzungsrisiko deutlich minimiert werden und sportlich ausgerichtet werden.

Es wird folgendes vermittelt:

• Anpassungsfähigkeit:
  nur wer sich der Trainingsgruppe anpasst, kann in dieser auch den maximalen Trainings-Effekt erzielen.
• Toleranz:
  es wird mit vielen verschiedenen Trainingspartnern trainiert, daher muss man tolerant sein und sich auf jeden Partner neu einstellen. Man muss nicht unbedingt mit allen befreundet sein, man will aber Karate lernen und das geht nur mit Partnern, die zusammen arbeiten.
• Verantwortung:
  man bekommt von der ersten Minute an immer wieder gesagt, dass wir mit dem Partner und nicht gegen den Partner trainieren. Um mit den Trainingspartner lange trainieren zu können, müssen wir uns um unseren Partner kümmern und ihn sorgsam behandeln.
• ganzheitliches Körpertraining:
  Karate beansprucht alle Muskelgruppen, man wird also vielseitig und ganzheitlich trainiert (nicht wie bei Sportarten, wie Fußball, wo man nur ein paar wenige Muskelgruppen beansprucht). Das erhöht ganz entscheidend die Körper-Koordination (das Zusammenspiel vieler Muskeln) und die Kondition (zeitlich lange Belastung von bestimmten Muskelngruppen).
• Beweglichkeit:
  Um eine große Auswahl an Kampftechniken zu haben, wird im Training die Beweglichkeit/Gelenkigkeit der Beine, Arme und des Oberkörpers erhöht.
• Durchsetzungsvermögen:
  Beide "Gegner " in einem sportlichen Kampf wollen gewinnen... einer kann aber nur gewinnen! Man muss sich mit seinen Möglichkeiten und Fähigkeiten behaupten und sich durchsetzen, auch wenn es schwierig sein sollte.
• Kontrolle:
  Kontrolle steht hier für Kontrolle über die eigenen Techniken, damit wir uns und unseren Partner nicht verletzen, aber auch für Kontrolle in Kampfsituationen, in denen der Überblick über Möglichkeiten und Auswege behalten werden muss.

Durch diese vielen positiven Trainingsziele ist Karate ganz hervorragend als Sport für Kinder geeignet, vorausgesetzt, dass der Trainer seine Aufgaben kennt und diese umzusetzen weiß.